Garten Labyrinthe Paradiese – Enrico Rainero
Idee und Realisierung, Fotographien: Enrico Rainero, Marco Dezzi Bardeschi
Verleger Studio Enrico Rainero
Grafik und Ikonographische Forschungen: Giorgio Rota
Deutsche Übersetzung von Brigitte Mauel
Jahr 1985
ISBN 88-85700-08-X
Dieses Buch ist ein der Phantasie erfundener Wegweiser durch einen idealen Garten, der die naturalistischen und ästhetischen Phänomene, die mythologischen und allegorischen Schöpfungen der jahrhundertealten Geschichte des Gartens des Menschen zusammenfast.
Die drei Kapitel sind die imaginären Pfade, die den Besucher durch die Geschichte der Beziehung zwischen Mensch und Natur führen.
Das erste Kapitel beschreibt die Entstehung des “Grünen” als Allegorie zur Entstehung des Lebens. Die Elemente – Wasser, Luft, Feuer, Erde – vereinigen sich in der primitive Natur, die der Mensch schließlich zum eigenen Überleben nützt. Ganz langsam legt er Hand an den Boden und die Landschaft.
Das zweite Kapitel beginnt mit der Interpretation und der Nutzung der Natur zum Vergnügen oder aus ästhetischen Gründen. Die historischen Garten, vom mittelalterlichen “Hortus Conclusus” bis zu den prächtigen Garten der Medicivillen, gewinnen an immer größerer architektonischer Bedeutung. Sie spezialisieren sich auf einen steigend symbolischen und zugleich ästhetischen, politischen und mystischen Wert.
Im dritten Kapitel triumphieren die allegorischen Darstellungen “par excellence”. Es geht um die anfängliche Desorientierung des Menschen in der Wissenschaft, in der Philosophie, im Denken: der “finstere Wald” (selva oscura) und das Labyrinth verwirren mit ihren unzähligen Wegen die ewige Suche des Menschen nach… Jede seiner Bemühungen druckt sich anders aus. Der Mensch schlagt den diabolischen oder den mystischen Weg ein; auf der Suche nach dem Paradies betritt er den “giardino segreto” oder eben das Theater, dessen Vorstellung sich unendlich wiederholt
Das Thema entwickelt auf zwei parallelen Wegen: dem der Bilder und dem der Zitate, die die Bilder begleiten und unterstreichen,
Wir haben mit dem Fotographierten gespielt, indem wir es graphisch interpretiert und seinen symbolischen oder ästhetischen Aufbau hervorgehoben haben. Dabei haben wir ihm den Rhythmus der Jahreszeiten gegeben.
Auf unserem Weg bestätigte sich uns immer wieder: “Man kann kein Labyrinth bauen, ohne sich darin zu verlieren”.